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Lichttherapie

Es ist kein Geheimnis, dass wir uns an einem hellen Sommertag besser fühlen als an einem trüben Wintertag. Gedrückte Stimmung muss nicht unbedingt psychische Ursachen haben. Es gibt auch viele körperliche Faktoren, die unsere Stimmung beeinflussen. Dazu gehört auch das Licht.


Und genau hier setzt die medizinische Lichttherapie an, die bei Depressionen, verringerter Leistungsfähigkeit und Schlafstörungen erfolgreich angewandt wird und bereits nach wenigen Behandlungstagen Wirkung zeigen kann. Da das Licht die Vitamin D-Bildung unterstützt, hat die Behandlung auch eine positive Auswirkung auf unser Immunsystem.

Licht gehört zu den stärksten Außenreizen, die auf unseren Körper einwirken. Der Lichtreiz wird über die Netzhaut und den Sehnerv zur zentralen Sehrinde weitergeleitet. Unsere „innere Uhr“ wird beeinflusst und bestimmte Gehirnareale zur Ausschüttung von Neurotransmittern veranlasst. So reduziert das Licht das schlaffördernde Melatonin und stimuliert die Ausschüttung jener Hormone, die uns wach und gut gelaunt machen.

Bewegung und gute Ernährung tragen dazu bei, dass wir weniger Licht brauchen, um uns gut und fit zu fühlen. Viele kommen so ganz gut durch den Berliner Winter. Aber nicht alle. Typisch für eine sogenannte Winterdepression sind Heißhunger auf Süßes und ein erhöhter Schlafbedarf, Symptome, die bei anderen depressiven Formen eher atypisch sind. Eine Studie aus dem Jahr 2016 konnte inzwischen allerdings belegen, dass eine sogenannte Phototherapie mit sehr hellem Licht (10.000 Lux) selbst bei depressiven Episoden ohne jahreszeitlichen Bezug wirksam sein kann.

Das Lichttherapiegerät in meiner Praxis hat eine Stärke von 10.000 Lux. Die therapeutisch wirksame Tageslichtmenge kann damit bereits in weniger als 30 Minuten erreicht werden. Der ultraviolette Lichtanteil wird dabei herausgefiltert, um eine Alterung der Haut durch UVA-Strahlen und eine Entstehung von Hauttumoren durch UVB-Strahlen zu vermeiden. Auch die Infrarotstrahlen werden deutlich reduziert, was der Entwicklung eines grauen Stars vorbeugen soll.

Sinnvoll ist eine Behandlung in den Morgenstunden, wenn die Melatoninkonzentration im Körper noch relativ hoch ist. Ich empfehle darum einen Behandlungstermin in meiner Praxis ab 7 Uhr. Eine Behandlung von 30 Minuten kostet 10 Euro. Sie können sich auch bei Ihrer Krankenkasse informieren, ob sie die Kosten für eine „Phototherapie“ übernimmt.